Summer of your life - Blog #22 - Ein kaputtes Board in Marokko

Simon Fitz

Fotograf Simon ist ein fester Bestandteil des Pure Media Teams, wenn er nicht gerade in Indo unterwegs ist findet ihr ihn im Puresurfcamp Moliets
20. September 2017
Wir sind gut in Marokko gelandet und wurden herzlich empfangen, wie ihr in unserem letzten Vlog sehen könnt. Leider ist eins unserer Surfboards leider nicht ganz so heil angekommen: Mein schönes neues Longboard, das ich vor ein paar Wochen bei Euroglass in Frankreich bekommen habe, hat ein paar Dellen abbekommen. Schaut euch hier an, was wir damit gemacht haben!
Surfboard-Repair in Marokko Ilyas und Siffedine, zwei Surflehrer aus dem Surfcamp Marokko haben uns mit dem verletzten Longboard zu einem Shaper hier in der Nähe gebracht. Über Feldwege, entlang der Küste und durch Schafherden hindurch bogen wir nach ein paar Minuten ab und fuhren auf eine verstaubte Garage zu. Vor und hinter dem halb zugezogenen Tor lagen unheimlich viele Surfboards, um die sich zwei Marokkaner mit Sonnenhut und Gasmaske kümmerten. Es war so ein Kontrast zu dem großen, schicken Gebäude von Euroglass! Und doch haben wir Ähnlichkeiten gefunden: Die blau gestrichenen Wände, der fürsorgliche Umgang mit jedem Board und eine „Gone surfing“ Mentalität. 
Wie genau repariert man eigentlich ein Surfboard? Insgesamt vier Dellen hatten die (wunderschön türkisen!) Rails meines Longboards. Um die Rundungen wieder perfekt herzustellen, muss die kaputte Stelle ausgeschnitten werden. Hätte sich das Surfboard im Wasser verletzt, muss man es erst trocknen lassen – nichts ist schlimmer als Wasser IM Board. Dann wird es kompliziert und ich bin froh, so einen Profi an mein Lieblingsstück gelassen zu haben. Mit einem speziellen Gemisch, viel Feingefühl und Fiberglas-Matten füllt man das Loch, schmirgelt am Ende noch abstehende Ecken ab und zaubert eine fast so schöne Stelle wie vorher – man erkennt es nur noch am Farb-Kontrast. Da mein Board schön glänzend war, gab es am Ende noch eine Art Spray-Tan. Und schon ist es wieder gesund! Juuuuuhu!
Was wir in der Zwischenzeit taten... Bei kleinen perfekten Wellen kein Longboard zu haben, kann in der Seele wehtun. Aber es gibt ja noch die guten Softboards, auf denen jeder – ob Jung, Alt, Anfänger oder Surflehrer, Groß oder Klein – seinen Spaß und tausend Wellen haben kann. Und das hatten wir! Wir probierten Handstände, verschiedene Liege-Positionen, Tandem-Surfing, Board-Austausch... wir versuchten echt alles. Kaum etwas hat geklappt und wir haben unfassbar viel Salzwasser geschluckt, aber wir hatten selten so eine lustige Session
Ein gesundes Surfboard, gute und lustige Sessions, perfektes Wetter – was will man mehr?! Wir verlieben uns mit jedem Tag mehr und mehr in Marokko und ich freue mich, bald endlich mal marokkanische Wellen longboarden zu dürfen!