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Stand Up Paddling (SUP) Boards sieht man inzwischen auf fast jedem Gewässer. Die Sportart stammt ursprünglich aus Hawaii und erfreut sich auch hierzulande einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das SUP Board sieht aus wie ein großes Surfbrett, welches etwas dicker ist, wenn man die Version wählt die mit Luft vollgepumpt wird. Beim SUP steht man auf dem Board und bewegt sich anhand eines Paddels fort. Neben einem wunderbaren Ganzkörpertraining ist SUP eine wunderbare Möglichkeit zu entspannen und das Gewässer, an dem man sich befindet, aus anderen Winkeln erkunden zu können.
SUP
Über den genauen Ursprung vom SUP ist man sich nicht so ganz einig. Der aber meistens erwähnte Ursprung ist Polynesien. Der hawaiianische Begriff für die beliebten Sportart lautet Ku Hoe He´e Nalu, was übersetzt heißt „zu sehen, zu paddeln, zu surfen, eine Welle“.
Während der frühen 1960er Jahre sorgten die Einheimischen auf Waikiki dafür, dass die Touristen ihre ersten Wellen schafften. Dabei hatten sie ein Kanupaddel in der Hand, welches sie zur Unterstützung hinzuzogen und konnten mit der guten Sicht übers Wasser das ganze fotografisch festhalten. Rund ein Jahrzehnt später flaute der Surfboom ab und wasserfeste Kameras kamen auf den Markt. Somit wurde das SUP weniger präsent und verlor seinen ursprünglichen Nutzen. Mit den 2000er Jahren kam das SUP allerdings langsam wieder, da dies eine gute Beschäftigung und gleichzeitig Trainingsmethode für die Surfer an wellenlosen Tagen war.
SUP Boards können drei verschiedene Grundaufbauten aufweisen. Diese unterscheiden sich im Preis und der Qualität und unterteilen sich in Single Layer, Double Layer und der Fusion Technologie. Der Single Layer Aufbau ist der einfachste und somit günstigste Aufbau. Das Board ist somit zwar leicht, was das Tragen einfacher macht, allerdings nicht so robust und steif wie andere Bauweisen. Das Double Layer besteht aus zwei mit PVC-Kleber verklebten Schichten, was es robust, aber auch sehr schwer macht. Die neuste Technologie im Aufbau von SUP Boards stellt die sogenannte Fusion Technologie dar. Sie ist sehr robust und steif, aber dafür nicht so schwer wie die Single Layer SUP Boards. Dadurch liegen sie im Preissegment allerdings auch meist höher als die anderen beiden Bauweisen.
Je nachdem ob man Anfänger, Fortgeschritten oder schon Experte auf einem SUP Board ist, gibt es unterschiedliche Board-Typen.
Für Anfänger empfiehlt es sich dabei am besten mit einem Allround Board einzusteigen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie etwas 2,5 m lang und besonders stabil sind, auch wenn leichter Wellengang in dem Gewässer herrscht. Somit lassen sie sich gut lenken und die Balance ist vergleichsweise einfach zu halten. Fortgeschrittene greifen bestenfalls zu eine Touring Board, auch Cruising Board genannt. Es ist etwas sportlicher gehalten, in dem die Form schnittig und länger als die Allround Boards geformt sind. Dabei sind die vor allem für ausgiebige Erkundungstouren von ruhigen Gewässern bestens geeignet, da man mit ihnen gut und schnell geradeaus fahren kann.
Den Experten werden die Race SUP Boards empfohlen, welche in der Regel 4,5 m lang sind. Es hat einen besonders geringen Wasserwiderstand, da es in Leichtbauweise und mit einer schnittigen Form hergestellt wird. Damit erreicht man Höchstgeschwindigkeiten auf dem Wasser und kann die Fahrt ausgiebig genießen.
Alle Varianten bieten die Möglichkeit das Board als aufblasbares SUP Board oder auch als Hardboard zu kaufen. Der Vorteil der aufblasbaren SUP Boards ist in erster Linie der einfache Transport und die platzsparende Lagerung. Abstriche bei der Performance machen sie aber im Vergleich zu den Hardboards auch nicht. Hardboards sind lediglich etwas stabiler und können etwas höhere Geschwindigkeiten erreichen, wodurch sie insbesondere im Profisport eingesetzt werden. Die beiden Boardarten werden aber nochmals in ihren unterschiedlichen Bauweisen unterteilt.
Um auf dem SUP Board voranzukommen, wird ein Paddel zur Hilfe hinzugezogen. Hierbei gibt es unterschiedliche Tipps für Techniken und Haltungen auf dem SUP Board. Empfehlenswert für den Anfang ist es zunächst ruhige Wasserbedingungen aufzusuchen, das passende Paddel auszuwählen und es richtig einzustellen, als auch ein stabiles Allrounder Brett zu wählen. Die Kleidung sollte immer dem Wetter entsprechend ausgewählt sein.
Wie steht man richtig auf einem SUP Board? Man sollte einen hüftbreiten Stand auf Höhe der Trageschlaufe des Boards einnehmen. Dabei sollten die Beine nicht durchgestreckt, sondern leicht gebeugt sein, damit man kleine Wellen und Bewegungen des Wassers ausgleichen kann. Wichtig ist es dabei nicht zu verkrampfen, sondern nach und nach ein lockeres Gefühl auf dem SUP Board zu bekommen.
Das Paddel nimmt man nun in beide Hände, wobei ein Arm den Druckarm und der andere den Zugarm darstellt. Der Druckarm ist am oberen Ende des Griffes und entgegen der Paddelseite. Der Zugarm hingegen ist auf der Seite des Paddels und greift in etwa auf Schulterhöhe an den Griff. Dieser sollte die meiste Zeit der Paddelbewegung komplett gestreckt bleiben.
Durch diese Paddelhaltung und -bewegung stabilisiert man seinen Stand auf dem SUP Board noch einmal und kann sich optimal fortbewegen. Es entsteht einerseits ein Kräftedreieck aus Oberkörper, Druckarm und Zugarm sowie aus Oberkörper, Wasserfläche und Paddel.
Wenn man nun die richtige Haltung des Paddels verinnerlicht hat, kommt dazu die entsprechende Paddeltechnik zur bestmöglichen Fortbewegung. Dabei unterscheidet man zwischen drei Phasen: Einstechphase (catch), Zugphase (power) und Rückholphase (recovery).
Bei der Einstechphase sollte das Paddel möglichst weit vorne ins Wasser eingestochen werden, da der meiste Vortrieb nur im ersten Drittel des Paddelzuges stattfindet. Die Zugphase definiert sich durch das vollständige Eintauchen des Paddels im Wasser, wobei das Paddel währenddessen möglichst senkrecht gehalten werden sollte. Man sollte sich dabei vorstellen, dass man das Board an das Paddel im Wasser heranzieht und nicht das Paddel zu den Füßen auf dem Brett. In der letzten Phase, auch Rückholphase genannt, wird das Paddel seitlich aus dem Wasser herausgehoben, um 90° gedreht, sodass das Paddelblatt parallel zum Wasser schwebt und wieder nach vorne gebracht, um erneuert mit der Einstechphase zu beginnen.
Ein Tipp bei der Paddeltechnik, welcher die Fortbewegung noch einfacher macht, ist die Nutzung einer Beuge- und Rotationsbewegung im Oberkörper. So kann man dauerhaft mehr Kraft in Wasser bringen, wodurch man schneller auf dem SUP Board übers Wasser gleitet. Die perfekte Kombination ist somit ein Paddelschlag vom Bug zu den Füßen, eine hohe Paddelfrequenz sowie ein schneller und sauberer Wechsel zwischen dem Paddeln auf der rechten und linken Seite.
Stand Up Paddling ist ein wunderbares Workout für den gesamten Körper. Vor allem Sportler, die saisonal Skifahren, Snowboarden oder Surfen ziehen das SUP hinzu, um das ganze Jahr über fit zu bleiben. Das funktioniert so leicht, da man das SUP in nahezu jedem Gewässer umsetzen kann. Aber nicht nur erprobte Sportler profitieren von diesem Ganzkörpertraining, das Stand Up Paddling ist für jedes Alter und jeden Fitnesszustand geeignet. Man kann dabei natürlich auch immer je nach Schweregrad trainieren, aber in jedem Fall wird insbesondere die Tiefenmuskulatur beansprucht.
Die leichten Bewegungen im Wasser und auch die körpereigenen Bewegungen, muss der Körper immer wieder genauestens ausgleichen, damit man nicht umfällt und somit im Wasser landet. Die Tiefenmuskulatur wird im Alltag oder auch in vielen anderen Sportarten kaum angesprochen und kann so wieder gestärkt werden – egal ob im Rücken, Bauch, Rumpf oder den Armen.
Das SUP ist eine beliebte Sportart die vergangenen Jahre geworden. Man kann sie super als Training zwischen den Surfurlauben anwenden, aber auch als Alternative, wenn das Wasser einmal zu ruhig für eine Surfsession wird. Beim SUP wird die beim Surfen wichtige Tiefenmuskulatur trainiert, wodurch es auch optimal zum gezielten Training eingesetzt werden kann. Das praktische ist, dass es in der Regel überall in Deutschland die Möglichkeit gibt, SUP Boards zu nutzen, wenn man über ein eigenes verfügt, oder auch an vielen Seen oder am Meer SUP Boards ausleihen kann. Es ist also die optimale Trendsportart zur Ergänzung des Surftrainings!
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