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Surf DM - Die ersten Tage

wellenreiten meisterschaft Frankreich

Simon Fitz

Fotograf Simon ist ein fester Bestandteil des Pure Media Teams, wenn er nicht gerade in Indo unterwegs ist findet ihr ihn im Puresurfcamp Moliets
11. September 2017

Die Surf DM 2017

7 Uhr morgens. Es ist noch dunkel und wir stehen am Strand von Saint Girons in Frankreich wo dieses Jahr die 21. Deutsche Meisterschaft im Wellenreiten stattfindet.
Der Wettkampf ist auf sieben Tage angesetzt und der Forecast verspricht mit großem Swell und stürmischen Wetterbedingungen eine aufregende und spannende Woche. Neben unseren Teamridern Lenni Jensen und Gilles Noah Rese, die schon seit einigen Monaten in Saint Girons sind und im Purecamp praktisch als Inventar gelten, haben sich auch Alex Tesch und Leon Glatzer vor ein paar Tagen hier zusammengefunden, um sich auf den typisch französischen Atlantikswell vorzubereiten. 
Auch Finn hatte sich angemeldet, war bis dato jedoch nicht auffindbar. Die Bedingungen sind bescheiden und somit auch die Laune einiger Teilnehmer noch zu Beginn des ersten Heats. Neben leichten Regenschauern, fegen heftige Onshore-Windböhen mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h der Zuschauermenge ins Gesicht, die sich auf den Dünen zusammengefunden haben, und verwandeln das Meer in eine aufgewühlte, unüberschaubare Wassermasse, die relativ wenig Spielraum zum surfen bietet.
Für die Teilnehmer und Helfer wurden Zelte aufgebaut, unter denen sie sich vor den wechselhaften Wetterbedingungen in Sicherheit bringen konnten.
Unser Waterman Lenni, der 2015 spanischer und deutscher Meister in der Klasse der unter 16-Jährigen wurde und somit bereits im jungem Alter erste internationale Contest-Luft auf der WSL Junior Europe Tour schnupperte, scorte mit seinen allzu bekannten Cutbacks und seinem radikalen Surfverhalten. Auch unser Super-Talent Leon Glatzer, der 2020 für das deutsche Nationalteam bei den Olympischen Spielen in Tokio antreten wird, punktete bei diesen katastrophalen Bedingungen mit einer Glanzleistung, und versetzte das Publikum mit einem perfekten 360 Air Reverse in Staunen. 

Gille Noah Rese hat das Maximum der gewerteten Wellen geritten, welches von zehn auf zwölf gepusht wurde, um den Teilnehmern bei diesen Bedinungen die größtmögliche Chance zu ermöglichen. Wie zu erwarten war, scorte er durch seine zerstörerische Backhand.
Plötzlich tosender Beifall bei den Zuschauern. Unser Nordlicht Finn Ole Springborn steht nach einer durchzechten Nacht und einer rasanten Fahrt von Dänemark nach Frankreich auf der Ladefläche eines Pick-ups, sein Surfboard unter seinem Arm geklemmt und wird mit abartiger Geschwindigkeit zu seinem Heat gefahren.
Dieser hatte bereits angefangen und die Konkurenten saßen schon im Lineup, als Finn noch half den Pick-Up anzuschieben, da er sich im Sand festgefahren hatte. 
Nicht nur, dass er durch diese Aktion schon als Sieger der Herzen galt, durch seine rasante Ankunft keine Zeit hatte sich auf die Bedingungen vorzubereiten und somit als einziger an diesem Tag es geschafft hatte (wie auch immer) ins Lineup zu paddeln und weitaus mehr als den Refoam zu surfen, wird unser Finno auch noch in der zweiten Runde erwartet.
Auch unser Perfektionist, Surf Instructor und Teamrider Alex Tesch, der sich wegen herrausfordernd schweren Bedingungen anfänglich verletzt hatte, lieferte uns eine typische saubere Backhand Performance.

Somit sind wir stolz alle unserer Jungs im Pure-Surfteam, die den harten Bedingungen, starken Strömungen und messy Wellen getrotzt haben, in der nächsten Runde begrüßen zu dürfen, wo wir uns auf weitere überragende Darbietungen ihrerseits freuen dürfen.
Bei den Open Woman geht Nicki Seligmann für das Pure-Team ins Rennen. Wir haben große Hoffnungen in sie, denn, obwohl sie Deutschland 2016 den Rücken gekehrt hat und nach Kapstadt gezogen ist um noch mehr Zeit im Wasser zu verbringen, zählt sie in ihrem Heimatsland zu einer der talentiertesten Surferinnen.

Seit diesem Sommer neu im Pure-Team ist jetzt auch die junge Nachwuchshoffnung Juan Fischer aus Uruguay, der letztes Jahr bei überkopfgroßen Wellen bei den Cadets der DM in Seignosse eine Top-Performance ablegte und auf Platz zwei landete, und Marco Teichner. Herzlich Willkommen!
Wir sind mächtig stolz auf unsere Pure-Teamrider, freuen uns auf einige spannende Heats und eine schöne Woche hier bei der 21. Surf DM in Saint Girons.