Patrick Mendes Jorge Müller
SEO / Content Manager
Erstellt am:
26.10.2022
Zuletzt bearbeitet am:
24.06.2025
Neoprenanzug waschen und richtig pflegen – das ist der Schlüssel für eine lange Lebensdauer deines Wetsuits. Denn ein Neoprenanzug ist nicht einfach nur Equipment – er ist deine zweite Haut im Wasser. Er schützt dich bei Wind und Kälte, schmiegt sich an deinen Körper und sorgt dafür, dass du dich beim Surfen frei und sicher bewegen kannst. Doch Salzwasser, UV-Strahlung, Sand und Schweiß setzen dem Material ordentlich zu. Damit dein Wetsuit lange elastisch, geruchsfrei und funktionstüchtig bleibt, solltest du ihn regelmäßig pflegen – und zwar richtig.
In dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen Neoprenanzug waschen, trocknen, lagern und pflegen kannst – mit alltagstauglichen Tipps und bewährtem Wissen aus der Surf-Community.
Schritt für Schritt zur optimalen Pflege
So wichtig ist die Reinigung deines Neoprenanzugs nach dem Surfen

Ob nach einem Early-Morning-Surf in Moliets oder einem langen Tag im Line-Up von Ericeira – dein Wetsuit muss einiges mitmachen. Salzwasser trocknet das Material aus, Sand reibt an den Nähten, und Schweiß, Sonnencreme oder Algenreste setzen sich im Inneren fest. Ohne gründliche Reinigung beginnen diese Rückstände nicht nur zu riechen, sondern greifen mit der Zeit auch die Struktur des Neoprens an. Der Anzug verliert an Elastizität, Nähte werden undicht und das Tragegefühl verschlechtert sich.
Diese Belastungen können unter anderem durch folgende Faktoren entstehen:
- Salzwasser: Entzieht dem Neopren Feuchtigkeit und macht es spröde
- Sand & Reibung: Setzt sich in Nähten und Falten fest, fördert Materialverschleiß
- Sonnencreme & Körperfette: Rückstände, die sich im Inneren ablagern
- Schweiß: Fördert unangenehme Gerüche und Bakterienbildung
- UV-Strahlung: Schädigt die Oberfläche und verändert die Struktur
Deshalb ist es wichtig, den Wetsuit nach jeder Nutzung zumindest auszuspülen – und ihn regelmäßig gründlich zu reinigen. So verlängerst du nicht nur seine Lebensdauer, sondern bewahrst auch den Tragekomfort und deine Haut vor Reizungen. Ein gepflegter Anzug riecht angenehm, fühlt sich weich an und ist jederzeit einsatzbereit für dein nächstes Surfabenteuer.
Schritt für Schritt zur optimalen Pflege
Neoprenanzug waschen
1. Direkt nach der Session mit Süßwasser ausspülen
Sobald du aus dem Wasser kommst, spüle den Anzug gründlich mit klarem, kaltem oder lauwarmem Wasser ab. Achte darauf, den Wetsuit auf links zu drehen, damit auch die Innenseite – die im direkten Kontakt mit der Haut steht – gut gereinigt wird. Schmutz, Sand und Salz sollten direkt ausgespült werden, bevor sie sich festsetzen können.
2. Optional: 1x pro Woche einweichen
Wenn du deinen Anzug regelmäßig nutzt, lohnt sich einmal pro Woche ein Bad in einer Wanne oder einem großen Eimer mit kaltem Wasser und einem Schuss Neoprenreiniger. Lass den Anzug etwa 15–20 Minuten einweichen, um Bakterien, Gerüche und tiefer sitzenden Schmutz zu lösen.
3. Sanft reinigen
Nutze einen weichen Schwamm oder deine Hände, um besonders beanspruchte Stellen wie Hals, Achseln, Rücken und Knie sanft zu bearbeiten. Kein Schrubben, keine Bürste – Neopren ist empfindlich und dankbar für eine schonende Behandlung.
4. Gründlich ausspülen
Spüle den Anzug anschließend mit viel klarem Wasser durch – am besten unter fließendem Wasser. Achte darauf, dass keine Rückstände des Reinigungsmittels im Material zurückbleiben.
5. Lufttrocknen im Schatten
Dreh den Wetsuit erneut auf links und hänge ihn über einen breiten Kleiderbügel oder quer über eine Stange – idealerweise im Schatten an einem gut belüfteten Ort. Kein Sonnenlicht, keine Heizung – dazu später mehr.
Reinigung in der Trommel?
Neoprenanzug in der Waschmaschine waschen – geht das?
So verlockend es klingt: Ein Neoprenanzug gehört nicht in die Waschmaschine – auch nicht im Schonwaschgang. Die Kombination aus mechanischer Belastung, Hitze und Schleudern kann deinem Anzug mehr schaden als nützen.
Das sind die Risiken im Detail:
- Mechanische Reibung: Die rotierende Trommel zerrt an Klebenähten, Reißverschlüssen und Innenbeschichtungen.
- Temperatur: Selbst 30 °C können das Neopren aushärten und die Flexibilität beeinträchtigen.
- Schleudergang: Verzieht das Material und beschädigt die Struktur dauerhaft.
- Waschmittel: Rückstände aus herkömmlichen Waschmitteln greifen die Zellstruktur des Schaums an.
So schützt du dein Material
Neoprenanzug richtig trocknen
Nach dem Waschen ist das schonende Trocknen deines Wetsuits entscheidend dafür, wie lange er dich zuverlässig begleitet. Denn falsche Lagerung kann Neopren porös machen, seine Elastizität mindern und die Lebensdauer erheblich verkürzen.
So trocknest du deinen Neoprenanzug richtig:
- Dreh den Anzug auf links, bevor du ihn aufhängst – so trocknet zuerst die Innenseite, die direkt mit der Haut in Kontakt kommt.
- Wähle einen schattigen, gut belüfteten Ort – ideal ist ein Platz im Freien, geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung. Grund: UV-Strahlen greifen das Neopren an, machen es spröde und führen langfristig zu Materialermüdung.
- Verwende einen breiten Bügel oder eine spezielle Wetsuit-Hanger – dünne Drahtbügel können Druckstellen verursachen und das Material ausleiern.
- Hänge den Anzug zuerst über der Hüfte, damit das Gewicht des nassen Neoprens nicht die Schultern ausdehnt. Nach dem ersten Antrocknen kannst du ihn auch ganz aufhängen.
Übersicht
Wie repariert man einen Neoprenanzug?
Lösen sich die Nähte auf oder reißt du ein Loch in deinen Neoprenanzug, wird er undicht. Bevor für teures Geld ein Neuer gekauft wird, kannst du versuchen, ihn noch zu retten. Risse und Löcher sind bei dem Material Neopren schnell repariert. Alternativ kannst du den Wetsuit in einem Surfshop professionell reparieren lassen.
Vorbereitung der Reparatur:
- Finde heraus, was genau repariert werden muss.
- Lasse den Wetsuit vor der Reparatur vollständig trocknen.
- Reinige die Stelle mit einem sanften Lösungsmittel oder bürste ihn gründlich ab.
- Raue glatte Neoprenanzüge mit etwas Schleifpapier an.
Reparatur
Neoprenanzug Reparatur: Kleben, Nähen, Flicken
- Neoprenanzug kleben: Die einfachste Methode. Mit speziellem Neoprenkleber oder Sekundenkleber lässt sich das Material schnell und wirkungsvoll zusammenkleben.
- Neoprenanzug nähen: Erfordert etwas mehr Geduld. Hat sich die Naht geöffnet, kann der Neoprenanzug vorsichtig mit einem Zick-Zack-Stich mittels Nähmaschine genäht werden.
- Neoprenanzüge flicken oder tapen: Bei größeren Rissen empfiehlt es sich, den Wetsuit mit Hilfe eines Neopren Reparatur-Sets zu flicken oder tapen. Hierbei wird ein Flicken Neopren von außen oder innen aufgeklebt. Ein Tape oder Flicken stellt sicher, dass sich die Stelle nicht weiter öffnet oder weiter reißt.